Med.Rat Primarius
Prof. Dr. Paul DROBEC
1090 Alserstraße 18/25
L E B E N S L A U F
Herr Paul Drobec wurde am 30. Mai 1949 in Wien als Sohn des OMR Prim. DDr. Erich Drobec, Facharzt für Physikalische Medizin und Frau Maria Drobec, Lehrerin und Hausfrau geboren. Er besuchte in Wien die Schulen und maturierte am Akademischen Gymnasium am 13. Juni 1967. Anschließend studierte es an der Universität Wien Medizin sowie Byzantinistik und Kunstgeschichte. Am 24. Oktober 1975 promovierte er zum Dr.med.univ.
Am 29. Juni 1975 heiratete er Frau Mag. Eva-Maria Boguth, AHS-Lehrerin für Englisch und Deutsch. Am 3. Oktober 1976 wurde seine Tochter Romana und am 30. Oktober 1979 sein Sohn Klaus geboren. Am 31. Juli 2013 ist dieser Sohn Klaus nach schwerer Krebserkrankung verstorben.
Schon frühzeitig engagierte sich Paul Drobec in seiner Heimatpfarre Alservorstadt. Gemeinsam mit seiner Frau und Freunden plante und gestaltete er durch viele Jahre jeden Sonntag die Kindermessen in der Antoniuskapelle. Mit seinen finanziellen Unterstützungen ermöglichte er jungen Priesterkandidaten aus Osteuropa, die im Minoritenkloster untergebracht waren, das Studium in Wien. Einer von ihnen ist z.Z. Pfarrer in Poysdorf.
Im Herbst 1967 wurde Paul Drobec in die Katholische Österreichische Hochschulverbindung Nordgau Wien rezipiert, der schon sein Vater und weitere Familienmitglieder angehört hatten. In über zwanzig Chargensemestern war er für die Geschicke dieser CV-Verbindung verantwortlich, u.a. auch in den schwierigen 68er Jahren. Es wurde ihm dafür das Nordgau-Dank-Band verliehen. Seit 2006 bekleidet er das Amt des Philisterseniors dieser CV-Verbindung Nordgau.
Kurz nach der Promotion trat Herr Dr. Drobec in die I. Univ. Augenklinik in Wien unter Prof. Hruby ein und absolvierte dort seine Facharztausbildung. Er baute dort die Glaukom-Ambulanz und die Kontaktlinsen-Ambulanz auf und widmete sich auf diesen beiden Gebieten der wissenschaftlichen Arbeit. In diesen Jahren wurde er von Prof. Hruby zu den Planungsverhandlungen für den Neubau des Neuen AKH entsandt.
Nebenbei begann er schon Ende der siebziger Jahre mit Ordinationsvertretungen Im November 1981 erfolgte dann die Facharztanerkennung . Mit 1. Juli 1985 übernahm Dr. Drobec die augenärztliche Praxis von Prof. Dr. Kemmetmüller in 1010 Krugerstraße 6 und führte ab diesem Zeitpunkt dort seine augenärztliche Ordination (Verträge mit allen Krankenkassen). Infolge der ständig wachsenden Patientenzahlen erweiterte er dann seine Praxis und gründete an der gleichen Adresse sein „Ambulatorium für Augenerkrankungen und Kontaktlinseanpassung“. Durch die damit geschaffene Möglichkeit der Mitarbeit anderer Kollegen und die Erweiterung der Praxisräumlichkeiten auf 600 m² waren eine wesentlich effizientere Untersuchung und Behandlung der Patienten sowie drastisch kürzere Wartezeiten ermöglicht. Prim. Dr. Drobec wurde zum ärztlichen Leiter ernannt und übt diese Tätigkeit seit damals Montag – Freitag in einer 45-Stunden-Woche aus.
Schon frühzeitig wuchs Prim. Dr. Drobec in die Beschäftigung mit standespolitischen und wissenschaftlichen Fragen hinein, dadurch daß er 1976 in die Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft aufgenommen und bereits 1977 zu deren Schriftführer gewählt wurde. Diese Tätigkeit als Schriftführer dauerte von 1977 – 1988, unmittelbar gefolgt vom Amt des Generalsekretärs der ÖOG von 1988 – 1999. Anschließend wurde er für zwei Jahre zum Präsidenten der ÖOG gewählt. Nach Beendigung dieser Präsidentschaft ist er als Kassier der ÖOG und Schriftleiter des „Spektrum der Augenheilkunde“ im Vorstand bis heute weiterhin tätig.
In diese Amtszeiten fallen zahlreiche weitgreifende Entscheidungen sowie Novellierungen des Ärztegesetzes und der Gewerbeordnung. Nach seiner Idee und nach langen mühevollen Vorarbeiten in Zusammenarbeit mit der ÄK wurde in Österreich der Facharzttitel geändert und der „Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie“ geschaffen. Damit war Österreich das erste und bislang einzige Land in Mitteleuropa, wo diese Ausbildung zum Optometristen gesetzlich fixiert und dem Augenarzt zugewiesen ist. Dies steht im Gegensatz zum angloamerikanischen Raum, wo der Optometrist für die Refraktion und der Augenarzt für curative Medizin und die Operationen zuständig sind. Entsprechende Vorsorgeuntersuchungen bei der Brillenverordnung können aber frühzeitig unentdeckte Augen- und Allgemeinerkrankungen ans Tageslicht bringen und so die Patienten vor Spätfolgen bewahren.
In diesem Zusammenhang sei auch gleich auf die ständigen Aktionen hingewiesen, mit denen Prim. Dr. Drobec in Zeitungsartikeln, Interviews, Tagungsbeiträgen und Fortbildungsveranstaltungen immer wieder auf diese volkgesundheitlichen Aspekte der Vorsorgeuntersuchung durch den Augenarzt hingewiesen hat. Nicht zuletzt dadurch ist es gelungen, das Gesundheitsbewußtsein der Bevölkerung zu wecken: Durch rechtzeitige Augendruckkontrollen konnten viele Patienten vor späteren Augenschäden bewahrt werden.
Prim. Dr. Drobec leistete auch wertvolle Arbeit bei der Schaffung der Ärztegesetznovelle, die die neue Ausbildungsordnung und das Rasterzeugnis festschreibt. Nach diesen Richtlinien erfolgt nunmehr die Ausbildung der jungen Kollegen bzw. die Erstellung des Prüfungsmodus für die Facharztprüfung, die ab 2002 in Kraft ist.
1979 übernahm Prim. Dr. Drobec die Agenden der Fortbildung der Kollegen. Mindestens drei Mal jährlich organisierte er Fortbildungssymposien mit speziellen fachspezifischen oder fächerübergreifenden Themen. In dieser Funktion wirkte er für das Fach Augenheilkunde auch an der Schaffung des DFP = Diplomfortbildungspaß der Ärztekammer mit.
Seit 1978 organisierte Prim. Dr. Drobec die jährlich einmal stattfindenden Jahrestagungen der ÖOG mit ca 400 Teilnehmern aus dem In- und Ausland. In jeweils drei Tagen wurde mit je durchschnittlich einhundertundzwanzig wissenschaftlichen Beiträgen ein Überblick über den aktuellen Stand der Augenheilkunde, die neuesten Entwicklungen der Therapie sowie zukunftsweisende Operationen gegeben. Neben der Redigierung der eingereichten Beiträge organisierte er eine große Industrieausstellung, die den Kollegen einen guten Überblick über Medikamente, Geräte und Literatur gegeben hat, sowie ein gesellschaftliches Rahmenprogramm, wo sich die zahlreichen Besucher zu kollegialen Gesprächen getroffen haben.
Zur Publikation dieser wissenschaftlichen Beiträge gründete Prim. Dr. Drobec im Jahre 1985 eine eigene wissenschaftliche Zeitschrift im Springer Verlag „SPEKTRUM DER AUGENHEILKUNDE“, dessen Schriftleiter er seit 28 Jahren ist. Je sechs Hefte jährlich beinhalten aktuelle augenärztliche Artikel sowie Gesellschaftsberichte, Buchrezensionen und den Kongreßkalender. Über 1.000 wissenschaftliche Arbeiten hat er dafür in seiner Funktion als Schriftleiter redigiert.
Es darf festgestellt werden, daß alle diese Funktionen und Ämter rein ehrenamtlich sind und eine unentgeltliche Tätigkeit darstellen. Im Gegenteil mußte sich Dr. Drobec in seiner Praxis oft einen Vertreter leisten, um all diesen notwendigen Termine nachkommen zu können.
Im Mai 2001 stiftete Prim. Dr. Paul Drobec den nach ihm benannten Posterpreis: Ein Stiftungskapital von ATS 250.000,- wurde entsprechend angelegt. Aus den jährlichen Zinsen wird jeweils eine Posterarbeit im Rahmen der Jahrestagung prämiert, um insbesondere jungen Kollegen einen Anreiz zur wissenschaftlichen Publikation zu geben.
Im Mai 2000 wurde Prim. Dr. Drobec nach einer Urabstimmung unter allen österreichischen Augenärzten zum Ehrenmitglied der ÖOG ernannt, eine seltene Auszeichnung, die bis dahin noch keinem aktiven und so jungen Mitglied zuteil geworden war. Herr Prof. Dr. Freyler, der Vorstand der Augenklinik in Wien hat die Laudatio gehalten.
Im September 2002 wurde Herrn Prim. Dr. Drobec auf Antrag des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur vom Herrn Bundespräsidenten der Berufstitel „Professor“ verliehen.
Im Herbst 2007 folgte die Ernennung zum Medizinalrat.
Mit Dekret vom 25. Oktober 2013 hat ihm der Herr Bundespräsident das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen.
Im Juni 2009 hat Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll Herrn Dr. Drobec das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich verliehen.
Im Dezember 2012 wurde Dr. Drobec durch Erzbischof Kardinal Dr. Schönborn mit dem Komturkreuz des päpstlichen Silvesterordens ausgezeichnet. Die Laudatio hat der Hochmeister des Deutschen Ordens, Generalabt Dr. Platter gehalten.
Im Jahr 1988 erwarb Prim. Dr. Drobec das vom Verfall bedrohte barocke Schloß Coburg zu Ebenthal. Dieses Schloß stellt thematisch das nördlichste der Marchfeldschlösser dar und liegt an der Grenze zum Weinviertel. In mühevoller Kleinarbeit wurden die zahlreichen Zimmer vorerst von Schutt und Gerümpel befreit und hernach liebevoll restauriert und wieder eingerichtet. Besonders wurde Bedacht darauf gelegt, möglichst die ursprüngliche Gestaltung wiederherzustellen. In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und mit der Kulturabteilung des Landes Niederösterreich konnten die große Hauptfassade sowie die westliche Seitenfassade vorbildlich restauriert werden. In einem mehrjährigen, sehr aufwändigen Verfahren wurde das gesamte Stiegenhaus in seiner barocken Stuckdekoration rekonstruiert, um damit den ebenbürtigen Zugang zu den phantastischen Fresken des Festsaales wiederherzustellen.
Die jüngsten Restaurierungsarbeiten galten der Schloßkapelle, in der vorerst die Wände trocken gelegt werden mußten. Da die hintere Kuppel einzustürzen drohte, wurde in einem aufwändigen Verfahren das Mauerwerk verfestigt, Hernach erfolgte die grundlegende Restaurierung der Deckenfresken mit der Darstellung der Leidenswerkzeuge Christi und der Stuckdekorationen. Aus alten Beständen konnten in mühseliger Kleinarbeit auch die barocken Kirchenbänke wiederhergestellt werden. Da das Hochaltarbild in den Kriegsjahren verschwunden war, gab Paul Drobec ein neues Altarbild mit der Darstellung der Vision des Hl. Paulus in Auftrag, welches im Sommerrefektorium des Stiftes Altenburg von der Künstlerhand des Andreas Gammerith entstand. Im Mai 2009 wurde das über 5m hohe Altarbild eingefügt, und die Kapelle wieder eingeweiht.
Es stellt dies einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung österreichischen Kulturgutes dar. Unterdessen sind die Fortschritte so weit gediehen, daß das Schloß seit einigen Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte: Zahlreiche Kammerkonzerte, Liederabende und Ausstellungen locken viele Gäste an. Der großartige Festsaal wird auch für Empfänge und sommerliche Ballveranstaltungen genützt. Am ersten Adventwochenende findet in diesen Räumlichkeiten ein karitativer Adventmarkt statt. Von den Erträgnissen der angebotenen Bäckereien und Lebkuchen konnten in der sehr verarmten, katholischen Enklave in Ostrumänien ein Gesundheitszentrum mit fünf Ordinationen und einer Apotheke sowie ein Kindergarten und ein Jugendzentrum errichtet werden.
1995 wurde Paul Drobec als Familiare in den Orden der Brüder und Schwestern vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem aufgenommen und gehört seit vielen Jahren dem Vorstand dieses Deutschen Ordens an. Er versucht insbesondere die karitative Tätigkeit des Deutschen Ordens zu unterstützen. Im April 2012 wurde er zum Balleimeister dieses Deutschen Ordens gewählt und leitete das Familiareninstitut in Österreich. Die Planung und Durchführung des Jahresprogrammes, von Vorträgen und Dia-Abenden sowie die Organisation von Reisen zu den Stätten des Deutschen Ordens lagen in seiner Hand, ebenso die Planung der 825-Jahr-Feierlichkeiten des Deutschen Ordens im September 2015. Im Dezember 2015 wurde ihm vom H.H.Hochmeister das Verdienstkreuz des Deutschen Ordens verliehen.
Seit 2000 plante und leitete Paul Drobec die Umbau- und Restaurierungsarbeiten im Museum und in der Schatzkammer des Deutschen Ritterordens in Wien. Nach ausgiebigen Vorstudien und mühseligen Verhandlungen mit den Behörden und dem Bundesdenkmalamt konnten die Bauarbeiten binnen eines Jahres durchgeführt werden. Paul Drobec gestaltete dann eigenhändig die Wiederaufstellung der wertvollen Exponate und setzte sie ins rechte Licht. Anläßlich der 800-Jahr-Feiern wurde diese Sammlung wiedereröffnet und fand bei Besuchern und Fachpresse begeisterten Anklang.
Wann immer es die beruflichen Verpflichtungen zulassen unternimmt Dr. Drobec leidenschaftlich gerne Reisen, die ihn schon um die ganze Welt geführt haben, insbesondere im asiatischen Raum. Dabei frönt er auch seinem großen Hobby, der Photographie. Viele tausend Dias umfasst seine Sammlung, aus der er Reiseberichte für Diavorträge zusammenstellt.
Neben den wissenschaftlichen Publikationen und standespolitischen Beiträgen ist Dr. Drobec auch literarisch tätig: 25 Bändchen Lyrik entstammen seiner Feder.