Univ. Prof. Dr. Hermann Aichmair 1924 – 2022
In den 1980-iger Jahren war Prof. Hermann Aichmair als unser Augenkonsiliarius einmal wöchentlich für unsere jungen Patienten im St. Anna Kinderspital tätig. Meist ging es sich aus, dass er noch kurz Zeit für einen Kaffee oder ein Glas Wasser hatte. Ich war damals als Oberarzt für die Station 3B zuständig. Ein paar Worte über Tagesaktuelles oder ein kurzer Witz in aller Eile rundeten die Visite ab.
1990 wurde der ÖÄKV gegründet, zu dessen Gründungsmitgliedern Prof. Hermann Aichmair gehörte. Ich kam einige Monate danach zu dieser Gruppe von künstlerisch kreativen Ärztinnen und Ärzten. Prof. Aichmair hatte damals schon ein beachtliches Oevre als Maler, Bildhauer und Dichter geschaffen. Seine Werke konnte ich umfassend in seinem Wohnhaus in der Rudolf Bärenhartgasse im 17. Bezirk sehen, wobei seine Frau uns mit Kuchen und Kaffee verwöhnte.
Hermann – er hatte mir mittlerweile das Du angeboten – nahm sehr regelmäßig an unseren Ausstellungen teil. Seine künstlerische Aktivität war bis 3 Wochen vor seinem Ableben ungebrochen. In den letzten Jahren widmete er sich in Skizzen und Bildern hauptsächlich der Pastell- und Aquarellmalerei.
Im Sommer 2020 verstarb seine Frau, das hat ihn hart getroffen. Seinen Schmerz setzte er eindrücklich in etlichen seiner Bilder um.
Noch im November 2021 besprachen wir, welche seiner neuesten Bilder er für unsere Ausstellung am 8. Dezember beisteuern würde, sie sind auch in unserem Jahresbericht 2021 enthalten.
In seiner künstlerischen Schaffenskraft und in seinem Wahlspruch „Nulla dies sine opera“ können wir ihn als großes Vorbild sehen. Wir wollen ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Hans Wank
neue und frühe Werke: